Luz y Agua Andalucia- Light and Water

Die Vertonungen der Gedichte: „El corazon de la granada“ von dem, aus Granada stammendem Dichter Emilio Gracia Gijon ist eine Auswahl, die einen intimen Einblick in das Fühlen und Denken der Menschen dieses Landstrichs ermöglicht.

In Granada nahm auch die Entwicklung des Flamencos seinen Anfang im 15. Jahrhundert.

 

Aus Indien eingewanderte Gitanos (Zigeuner) formierte sich mit anderen „Klassenlosen“ der spanischen Gesellschaft zu losen Gemeinschaften. Sie lebten in Granada in Höhlen und erfanden dabei eine sonderbar klagende Musik, die aus dem maurischen Gesang und der ursprünglichen andalusischen Folklore entstand.

So ist die romantisierte Vorstellung, dass die Klage eines geächteten Volksstammes, der sich am Lagerfeuer all abendlich das Leid von der Seele sang, nur bedingt realistisch. Die neue Musik entstand letztlich aus der Nachfrage von Europäern und Amerikanern (wie z. B. dem Autor des Buches über die Alhambra: Washington Irvin), die das exotische, typische Timbre des Flamencos zu animieren verstanden. „Nicht Leid, sondern die Möglichkeit Geld zu verdienen, spornte die Künstler zur Schöpfung des Flamencos an.“ (Kersten Kipp: Flamenco S.13 Surkamp)

 

Trotz dieser ernüchternden Entstehungsgeschichte des Flamencos habe ich in Andalusien eine beeindruckende Dichte an Kunst, Architektur und Lebensart vorgefunden und habe den Orten und Landschaften die folgenden Stücke im Stil des Flamencos gewidmet:

 

  1. Alegrias, die Brunnen vor der Stadt-

eine Ode an die Brunnen, die in den andalusischen Städten und Dörfern zum Verweilen einladen- ein Ort der Kommunikation

  1. Seguirya, Erinnerungen an die Alhambra-

dieses wunderschöne Zeitzeugnis ist der Schauplatz für das Flehen eines Königs an seine Geliebte, die er mit den Reichtümern seines Palastes von sich überzeugen möchte.

  1. Fandango de Huelva

ist ein leichter fröhlicher Tanz mit Gesangseinwürfen. Im Hintergrund das Meer, beschwört ein Mann die Liebe zu seiner Geliebten, mit Beispielen, was durch die Anziehungskraft von Gegensätzen entsteht.

  1. Rumba, eine Orgie der Farben-

ein beliebter Tanz in der phrygischen Kadenz. In diesem temperamentvollen Stück dreht sich alles um den Rausch der Farben und der Wirkung des südlichen Lichtes…

  1. Soleares, die Mezzquita, Schwimmen im Meer des Glaubens-

Dieser estilio wird als die „Königin“ des Flamencos bezeichnet und stammt von dem Wort soledad (Einsamkeit) ab. Das inspirierende Element dieser Musik ist der Architektur der Säulen der Mezzquita. So besteht diese Musik aus der Reihung der Säulenbögen. Diese stützt durch das gesamte Stück die Architektur der Musik.

  1. Buleria, Die Atmosphäre im Haman-

Die Buleria wechselt den Rhythmus zwischen 2er und 3er Takten und addiert sich dann doch wieder zu dem, für den Flamenco typischen 12er Kompass. Hier geht es um Sinnlichkeit um Düfte, die Wellenbewegungen der Gespräche in öffentlichen Badehäusern der maurischen Tradition.

  1. Tango, der Mond spiegelt sich in der Brandung des Meeres-

Dieser Tango hat keine Verbindung zu dem Gesellschaftstanz Nordeuropas. Im Flamenco hat er eine zentrale Rolle und steht im oft vor einer Rumba. In diesem vertonten Gedicht ist die Rede von einer Nacht der leidenschaftlichen Liebe und dem weichen Licht des Mondes…

 

Ich betone gerne noch einmal, dass es sich bei meiner Musik Luz y Agua um eine Anlehnung an den Flamenco handelt und nicht um eine Adoption.

 

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